Unsere Verabschiedung aus Passau wurde spontan noch einmal so richtig schweißtreibend. Mit Blick auf einen leichten Radfahrtag auf dem flachen Donauradweg entschieden wir, dass wir die “nur noch wenigen Höhenmeter” – so sagte die Rezeptionistin und auch Thorsten mit Blick auf sein GPS-Tacho – bis zur Passauer Burg gerne für einen schönen Blick auf uns nehmen wollten. Aus den 40 Höhenmetern wurden aber schnell 100… Hm, irgendwie hatten wir uns da wohl vertan. Wieder ein wenig mehr über das korrekte Lesen des GPS-Tacho gelernt ;) . Die Anstrengung hat sich aber wirklich gelohnt, wir wurden mit einem schönen Abschiedspanorama über Passau belohnt.
Die Grenze zu Österreich war schnell auf “Schmugglerwegen” (so hieß der Weg tatsächlich) erreicht. Österreich hat uns mit strahlendem Sonnenschein in Empfang genommen. Auf dem Weg durch die schöne Donauschlinge mussten wir zum zweiten Mal auf ein anderes Transportmittel als unser Rad setzen: eine Donaufähre :) Auf der anderen Seite angekommen trafen wir auf zwei sehr nette in Deutschland lebende Rumänendeutsche die sich uns am liebsten auf unsere Reise angeschlossen hätten.
Wir haben unser Tempo inzwischen deutlich gedrosselt um ein wenig mehr von den Leuten und der Natur mitzubekomen. So kamen wir sehr entspannt nach gerade mal 30 km Tagesetappe in Linz an und hatten den ganzen Tag Zeit um das schöne Wetter in Linz an der Donau zu genießen. Ein wenig seltsam kommt man sich ja schon vor, wenn man am Donauufer in einem Park einer Großstadt seine Campingstühle auspackt. Aber es war verdammt entspannend! B) . In Linz haben wir Mike als unseren Gastgeber kennengelernt. Er hat eine super Wohnung mit sehr schlauen Küchengeräten. Dank der Rauchmelder-Funktion des Backofens konnte unser Essen noch gerettet werden und die Küche blieb unversehrt. Backpapier und Grillfunktion vertragen sich nicht immer 8-O .
Unsere gestrige Fahrt nach Grein, auf der wir bereits am Morgen die 1000 km Marke geknackt haben, war wieder sehr entspannend. Wir nehmen uns mittlerweile endlich die Zeit, einfach mal eine Weile in der Sonne zu sitzen, schöne Pflanzen und Tiere zu fotografieren oder etwas über die Region zu erfahren. Erstaunt über die beeindruckenden Hochwasserschutzmaßnahmen im Hinterland der Donau, kamen wir mit einem örtlichen Fischer ins Gespräch. Er erzählte uns viel über vergangene Hochwasser und die daraus resultierenden Schutzmaßnahmen. 2013 sei das Wasser noch höher gestiegen als 2002 (siehe Foto!). Das was wir von seinem österreichischen Dialekt verstehen konnten, war sehr interessant.
Auf dem Weg durch Österreich ist es für uns immer schwerer geworden, die Einheimischen zu verstehen. Wir müssen uns richtig konzentrieren, wenn die Leute nicht auf Hochdeutsch mit uns reden. Wahrscheinlich ist das ganz gut so, denn wir werden so schon mal ganz allmählich an das nicht Deutschsprachige Ausland herangeführt – die Österreicher haben sehr viel Geduld mit uns :)