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Reiseberichte
Coming home

Coming home

am 16. September 2015 |

Unser letzter Reisebericht. Ein letztes Mal die Fotos, die viele Erinnerungen wach rufen, durchschauen und sortieren. Ein letztes Mal das Erlebte detailliert niederschreiben. Fast wehmütig sitzen wir vor unserem kleinen Tablet in unserem Lieblingscafé in Bochum, wo wir die nun sehr viel seltener gewordene Freizeit genießen. Wir sind angekommen in dem “anderen” Leben. Wir haben uns wieder an vieles, was vor unsere Reise so selbstverständlich war, gewöhnt und beginnen, uns neu zu orientieren. Wohnungs- und Jobsuche und damit den Sprung in den normalen Alltag haben wir erfolgreich hinter uns gebracht und unsere zurückliegende Reise auf dem Fahrrad rückt in den Hintergrund. In diesem Leben, welches so einnehmend und schnell ist, muss man immer wieder ganz bewusst die Zeit finden, sich zurückzuerinnern. Deswegen hat es auch richtig lange gebraucht, bis wir die nötige Zeit und Ruhe hatten, diesen letzten Reisebericht zu verfassen. Vor allem jetzt, da uns der schnelllebige Alltag voll im Griff hat, blicken wir sehnsüchtig zurück auf unseren stressfreien und absolut entschleunigten Alltag, den wir im letzten Jahr so genossen haben. Wenn wir eine Fahrradtour bei schönem Wetter unternehmen, fällt es manchmal schwer, diese Runde wirklich wieder am Startpunkt zu beenden. Es wird sicherlich noch lange dauern und viel Organisation bedürfen, bis wir wieder 100% verwurzelt sind und uns nicht nach der unbekannten Ferne sehnen.

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ferner Süden – naher Westen

ferner Süden – naher Westen

am 11. März 2015 |

Wochen der extremsten Gegensätze liegen hinter uns. Wir haben uns in der reichsten Stadt Südostasiens von diesem sehr abwechslungsreichen Teil der Erde verabschiedet und sind wieder zurück nach Europa geflogen. Von der heiß-schwülen Luft und der warmen Gastfreundschaft nahe des Äquators sind wir von einem Flieger in das feucht-kühle März-Wetter und die zurückhaltendere europäische Freundlichkeit im Osten von Frankreich katapultiert worden. Den bunten Mix der Kulturen in Malaysia und Singapur haben wir innerhalb eines Tages gegen die uns bekannte Gesellschaft Europas eingetauscht.

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Alles was das radreisende Herz begehrt

Alles was das radreisende Herz begehrt

am 03. März 2015 |

Weiter unberührter Dschungel, endlose Palmöl-Plantagen, einsame Berglandschaften, Traumstrände und -inseln, faszinierende Unterwasserwelt, unendliche Gastfreundschaft, kulturelle Vielfalt, einfache Kommunikation und tiefgehende Gespräche, abwechslungsreiches und leckeres Essen und das heißeste Klima, welches wir auf unserer Reise bisher erlebt haben – so lässt sich Malaysia, wie wir es kennen gelernt haben, wunderbar kurz und treffend zusammenfassen :) Als unser vorletztes südostasiatisches Land, auf welches nur noch Singapur als Millionenmetropole folgt, bereitet uns Malaysia einige der schönsten Wochen unserer gesamten Reise. Malaysia scheint uns noch einmal an so einige Erlebnisse des letztens Jahres erinnern zu wollen: Wir hatten einsame Tage in den Bergen des malayischen Inlands, die unseren Beinen wieder viel Kraft und unseren Köpfen einiges an Motivationsfähigkeit abverlangten. Zwar konnten wir in regelmäßigen Abständen Essensgelegenheiten finden, aber zum Schlafen waren wir auf das Zelt angewiesen, so dass wir uns an unsere abenteuerlichen und mental als auch körperlich harten Tage in Kirgisistan zurückversetzt fühlten – allerdings mit viel besserem Essen ;) . Wir radelten sowohl durch endlos erscheinenden Dschungel, dessen Rufe und Laute der Affen, Vögel und Insekten ein Konzert boten das Gänsehaut verursachen konnte aus Faszination von dieser wilden und intakten Natur. Im totalen Gegensatz dazu standen ewige Kilometer entlang von Palmöl- und Kautschukplantagen, die eine traurige Ruhe und Gleichmäßigkeit entlang der Straße darstellten. Wie auch schon im Südosten Chinas war es erschreckend zu sehen, wie sehr der Mensch die Natur in Anspruch nimmt und die natürliche und wilde Vielfalt durch Einöde der Ordnung ersetzt. Wir können uns natürlich als Nutznießer der Erschließung von unberührten Teilen unserer Erde auch nicht lossagen. Wir radelten meistens auf gut ausgebauten und breiten Straßen! Ansonsten wäre es nicht so einfach gewesen, diese tolle Natur zu sehen, die ein klares Highlight unserer Reise ist. Auch die Menschen, die wir auf unserem Weg trafen stellen definitiv einen Höhepunkt unserer Reise dar. Während unserer gesamten Zeit auf dem Festland haben wir so gut wie kein Geld ausgeben KÖNNEN! Dadurch, dass wir viele Nächte im Zelt schliefen, blieb uns nur noch die Möglichkeit, unsere Malayischen Ringit für Nahrung auszugeben. Doch kaum setzten wir uns in ein Restaurant, wurden wir von irgendjemandem interessiert angesprochen, der dann nicht selten darauf bestand, unsere Rechnung zu übernehmen. Wir konnten es manchmal gar nicht glauben, wie freundlich die Menschen hier zu uns sind und dabei gleichzeitig überhaupt nicht aufdringlich, was wirklich sehr angenehm ist! Dadurch dass beinahe jeder hier zumindest ein wenig Englisch spricht ist auch die Kommunikation sehr einfach und wir haben in zahlreichen Gesprächen viel über das Land und die verschiedenen Kulturen erfahren. Nur in der Türkei und im Iran hatten wir ähnlich intensive und herzliche Begegnungen mit den Menschen.
Die Ostküste der malayischen Halbinsel beschert uns nun unseren traumhaften Jahresurlaub. Auf der Insel Tioman erkunden wir die beinahe intakte Unterwasserwelt und sind selbst vom Schnorcheln total überwältigt. Der gute Standard Malaysias, welcher eine Klimaanlage in nahezu jedem Haus mitbringt, hat unseren Tauchplänen allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht: Wir haben uns beide zum passendsten Zeitpunkt dieses Jahr erkältet ;)

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Kambodschas Tempel & Thailands Strände

Kambodschas Tempel & Thailands Strände

am 09. Februar 2015 |

In dem letzten Monat haben wir nicht nur das kleine und arme Land Kambodscha von Ost nach West durchquert, sondern sind mit dem Grenzübertritt nach Thailand und auf unserem Weg entlang der Küste in eine Welt eingetaucht, die wohl gegensätzlicher zum Rest unserer gesamten Reise nicht sein könnte: Wir verbringen gemütliche Tage auf dem Fahrrad während wir die flachen Küstenstraßen entlang rollen und faule Tage an atemberaubenden, endlosen Stränden, die wir oft nur mit wenigen anderen Touristen teilen müssen. Wir staunen meist nicht schlecht über den wirklich guten Standard, der dem europäischen schon sehr nah kommt und genießen das leckere und überall zu bekommende Thai-Essen. Thailand an sich steht wirtschaftlich schon recht gut da und der Süden, den wir näher erkunden, ist auch noch der reichere Teil des Landes! Von dem armen Kambodscha kommend, in dem der Luxus des Reisens ausschließlich Langnasen vorbehalten zu sein scheint und die Tourismusbranche in den Händen der Ausgewanderten der selben Spezies liegt, freuen wir uns in Thailand darüber, unsere kleinen Paradiese oft nur mit Thais zu teilen. Ein schöner Gedanke zu wissen, dass eine tolle Urlaubsdestination für einheimische Urlauber so einladend hergerichtet wurde und nicht ein “Disneyland” für westliche Touristen ist – halt einfach authentisch! Natürlich gibt es auch hier in Thailand davon Ausnahmen, zum Beispiel die Insel Koh Tao, die beliebt ist als günstiges Reiseziel für Taucher, oder solche, die welche werden wollen – so wie wir :)

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Ein Abstecher zum Chinesischen Meer

Ein Abstecher zum Chinesischen Meer

am 06. Januar 2015 |

Seit unserem letzten Reisebericht ist viel Zeit vergangen und so einige hundert Kilometer zählt unser Kilometerstand auf dem Tacho mehr. Von Vientiane sind wir ein Stück den Mekong herunter gefahren, um schon nach wenigen Tagen in Richtung Osten nach Vietnam abzubiegen. Innerhalb von 18 Tagen sind wir von Nordvietnam nach Südvietnam gefahren, haben unsere Füße ins wilde chinesische Meer gehalten, die Regenzeit in Zentralvietnam überstanden und viele Facetten des Landes kennengelernt. Und obwohl wir nun wieder weit weg vom chinesischen Meer sind, kommt hier in Kambodscha das absolute Urlaubsfeeling auf. Wir schlürfen Cocktails oder Fruchtshakes bei strahlendem Sonnenschein, während wir unter Palmen in der Hängematte schaukeln und den Blick über den kleinen See hier in Ban Lung schweifen lassen. Und nein, das ist jetzt nicht übertrieben! Wir sind tatsächlich mit dem Fahrrad bis in begehrte Winterurlaubs-Destinationen geradelt – ein unglaubliches Gefühl wenn wir auch nicht jeden Kilometer aus eigener Kraft bewältigt haben… wir sind trotzdem stolz!

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Entspannen in Laos

Entspannen in Laos

am 12. Dezember 2014 |

Wir sind nun bereits seit mehr als 2 Wochen in Laos. In dieser Zeit haben sich uns gefühlt mehr Rätsel aufgetan als Fragen geklärt. Die Menschen in diesem Land sind einige der ärmsten, die wir bisher auf unserer Reise getroffen haben. Auf unserem Weg durch die kleinen Dörfer sehen wir immer wieder Bambushütten, in denen die Menschen auf engem Raum leben. Wie auch schon in Kirgisistan beobachten wir, dass die Häuser in den Dörfern selten über fließend Wasser verfügen. Während wir auf dem staubigen Highway neben den Lastern entlang rollen, waschen Frauen an den öffentlichen Wasserstellen direkt an der Straße ihre Wäsche. Mädchen und Frauen duschen sich in Kleidung oder mit einem Handtuch um den Körper gewickelt. Manchmal gibt es den Luxus eines Sichtschutzes zum Duschen. Kinder spielen an der Straße. Auf nackten Füßen jagen sie einem ausrangierten, alten Reifen hinterher, den sie mit einem Stock immer wieder anstoßen und balancieren. Hühner, Schweine und Hunde suchen am Straßenrand nach Nahrung. Der Unterschied zwischen den Dörfern und Städten ist riesig. Vor allem die Städte, die von Touristen angesteuert werden, sind wie eine andere Welt. Dort wo Backpacker sind, findet man Straßen voller Restaurants und Bars, die Burger, Pommes und Cocktail-Happy-Hours anbieten, und Guesthouses, die über westliche Toiletten verfügen. Laos ist das von westlichen Touristen am meisten überrannte Land, welches wir auf unserer Reise besucht haben. Schon längst kein Geheimtipp mehr! Wir beobachten das gleiche Phänomen wie in den chinesischen touristischen Städten: das wirkliche Leben macht einem Paradies Platz, welches den Touristen (in diesem Fall sind es Europäer, Amerikaner, Kanadier, Australier, Thailänder und Chinesen) einen möglichst einfachen und sorgenfreien Alltag ermöglichen will – manche Städte halten vielleicht sogar mit dem Ballermann mit. Und trotz dieser zwei gegensätzlichen Welten, die hier nebeneinander existieren, sind die Laoten die bestgelauntesten Menschen, die wir bisher kennengelernt haben, von Neid beim Anblick der wohlgenährten und gut gekleideten Touristen keine Spur! Die Frau, die einen Holzwagen durch die Straßen zieht, auf dem sie den Plastikmüll einsammelt, schaut auf, wenn wir vorbei laufen und lächelt uns freundlich an – kein Betteln, von negativen Gefühlen keine Spur! Wir sind immer wieder überrascht, wie glücklich die Laoten auf uns wirken. Ein Lächeln sitzt immer locker auf den Lippen und die Kinder sind ein Phänomen: Mit absolut herzergreifender Euphorie springen sie bei unserem Anblick auf, winken wie verrückt und rufen laut und mit einem breiten Grinsen “Sabai-diiii!!!”, manchmal reihen sie sich auf, um uns “high-fives” zu geben während wir an ihnen vorbei radeln. Die Kinder sorgen bei uns immer wieder für gute Laune. Und gleichzeitig fragen wir uns auch immer wieder, wie das alles sein kann. All die Umstände, unter denen die Menschen hier zu leiden haben, scheinen keinen Einfluß auf ihre nach außen getragene Glückseligkeit zu haben: Korruption, Pseudo-Kommunismus (keine soziale Absicherung, Marktwirtschaft, starkes Wohlstandsgefälle) und Armut. Wie kann es sein, dass die Menschen, obwohl sie selber über so wenig verfügen, uns noch Geschenke machen wollen und uns so völlig ohne Neid oder Hass begegnen? Ob der Buddhismus, der hier eine große Rolle spielt, die Antwort auf diese Frage ist oder die Geschichte des Landes wissen wir nicht. Unsere Bemühungen, eine Antwort auf diese Fragen zu finden, blieben bisher ohne Erfolg. Dass hier jedoch eine sehr positive Grundstimmung herrscht, da stimmt uns auch jeder Laote mit einem breiten Grinsen zu.

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Auf in den Süden

Auf in den Süden

am 26. November 2014 |

Wir haben China hinter uns gelassen und sind nun in Laos! Unglaublich auch für uns, dass wir schon so weit gekommen sind. Wir haben das Gefühl nun in dem entspannteren Teil unserer Reise mit viel Urlaubsfeeling angekommen zu sein. Auch das Klima hat sich innerhalb der letzten Tage sehr geändert, wir sind nun wirklich in den Subtropen und schwitzen, schwitzen, schwitzen sobald die Sonne sich einmal zeigt ;)

Von Lijiang haben wir noch ein Stück die Pfade der Touristenmassen verfolgt und sind nach Dali gefahren. Ein paar Berge standen uns bis zu diesem Ziel noch im Weg, die wir aber recht mühelos überwunden haben. Danach rollten wir am Erhai-See entlang durch ein breites Tal auf einer super Straße. Bereits mittags kamen wir in der Altstadt von Dali an. Den verbleibenden Nachmittag verbrachten wir damit, die Altstadt zu erkunden. Ebenso wie Lijiang, ist auch die Altstadt von Dali komplett in der Hand der Touristen. Es war schön, sich das Getummel einen Nachmittag lang anzuschauen und dann am nächsten Tag wieder aufzubrechen. Wir hatten erst einmal genug von dem Massentourismus. Wahrscheinlich tun wir Dali aber auch ein wenig Unrecht, da wir nur sehr kurz dort waren und viele Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten nicht mitgenommen haben.

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Auf touristischen Pfaden

Auf touristischen Pfaden

am 14. November 2014 |

Wir sind in Lijiang angekommen und haben unser Quartier in der Altstadt bezogen. Sind wir vorher über 20 Tage durch Regionen gefahren, die von Touristen sehr selten besucht werden, sind wir nun mit einem Mal in einer Welt voller Souvenirshops und Snackständen gelandet. Für uns mal wieder die Gelgenheit andere Reisende zu treffen, Cappuccinos zu trinken und das leichte Touristenleben zu genießen. Dazu gehörte für uns auch der Besuch der Tigersprung-Schlucht im Norden von Lijiang.

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In den Bergen von Sichuan

In den Bergen von Sichuan

am 06. November 2014 |

Seit etwa 2 Wochen radeln wir nun durch die grünen Berge im Südosten Chinas. Wir haben hier unsere sportliche Herausforderung gefunden! 1000 Höhenmeter an einem Tag zu erklimmen, ist normal für uns geworden. Wir staunen immer wieder am Ende eines Tages über unsere Leistung, schauen dann auf unsere wachsenden Bäuche (das chinesische Essen ist gefährlich lecker!) und fragen uns, wie das alles zusammen passt ;) China stand bei unserer ursprünglichen Planung überhaupt nicht auf der Liste der Länder, die wir bereisen wollten. Auch hatten wir uns nie besonders auf dieses Land gefreut. Nach einem Monat in diesem Land sind wir aber sehr positiv überrascht und froh, einige Vorurteile gegebenüber dem Land und den Leuten abgebaut zu haben.

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Torugart

Torugart

am 18. Oktober 2014 |

Wir sind gerade völlig entspannt und genießen die grüne chinesische Landschaft, an der wir in unserem Zug vorbeirauschen. Nach 3 Monaten Steppen- und Wüstenlandschaft ist es eine wahre Wonne wieder so viel Grün auf einmal zu sehen. Selbst in den Bergen von Kirgisistan begrüßten uns stets nur braungelbe Wiesen und Weiden, da der Sommer wohl wärmer als gewöhnlich gewesen war. Wir sind im Moment im Zug von Kashgar nach Chengdu. Vom Westen Chinas in den Südosten. Unsere Zugfahrt dauert insgesamt etwa 3,5 Tage und wir legen damit mehr als 3500 km zurück. Normalerweise würden wir für diese Strecke mit dem Rad so ca. 3 Monate brauchen. Da wir allerdings nur ein 60 Tage Visum für China haben und auch in tropische Regionen für den nahenden Winter flüchten wollen, haben wir uns für die “Raum- und Zeitkapsel” Zug entschieden. Wir haben endlich mal wieder viel Zeit uns über die bevorstehenden Regionen und Länder zu informieren und freuen uns schon wieder auf unsere Drahtesel zu steigen. Von denen mussten wir uns in Kashgar trennen, denn die Fahrradmitnahme im gleichen Zug ist nicht möglich. Stattdessen gibt es einen Bahn-eigenen Postdienst bei dem wir unsere Fahrräder aufgeben konnten. Laut Angaben der Postbeamten müssten sie schon auf uns in Chengdu warten, und so können wir hoffentlich direkt zu unseren Couchsurfing-Hosts fahren.

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Ursprüngliches Kirgisistan

Ursprüngliches Kirgisistan

am 03. Oktober 2014 |

Vor etwas mehr als 2 Wochen fuhren wir über den kleinen Grenzübergang nach Kirgisistan hinein. Schon die Einreise war so was von unkompliziert. Die Grenzbeamten interessierten sich sehr für unsere Fahrräder, drehten Proberunden darauf und hatten total Spaß. Wir erhielten “so nebenbei” einen Stempel in unsere Pässe und wurden vorgewarnt, was uns in diesem Land erwarten würde: “Our country is very beautiful, enjoy it!” Die Prophezeiung erfüllte sich für uns zu 100% . Wir waren für 2 Wochen in den Bergen Kirgisistans unterwegs, genossen die Stille, die unberührte Natur und staunten über das einfache Leben, welches die Menschen auf dem Land führen. In den Dörfern verdienen die Menschen ihren Lebensunterhalt meist mit ihren Tieren – Schaf- und Ziegenherden, Kühe, Pferde und Esel trafen wir überall freilaufend in den Bergen und Dörfern an. Führte uns unser Weg durch ein Dorf, liefen uns die Kinder auf der Straße hinterher, laut “Hello!” oder auch “Bye bye!” oder einfach entzückt “Tourist, tourist!” rufend. Oft sahen wir Kinder oder auch Erwachsene mit großen Plastikbehältern auf fahrbaren Untersätzen oder einfach Eimern die Straßen auf und ab laufen. Fließendes Wasser in den Häusern ist hier sogar in den Städten eher die Ausnahme. Es gibt daher überall Pumpen und die Menschen schleppen jeden Liter, den sie für ihren Haushalt benötigen in ihre Häuser. Strom gibt es und damit auch z.B. Waschmaschinen, das Wasser muss halt per Hand hinein geschüttet werden. Auch warme Duschen gibt es. Dusche und Toilette befinden sich draußen im Garten in separaten kleinen Holzhüttchen. Über der Dusche befindet sich ein Wasserbehälter, der mit Wasser gefüllt wird – Leiter rauf und runter mit dem Eimer in der Hand, bis der Behälter voll ist. Das Wasser wird dann mithilfe von Strom erhitzt und man kann (als Gast mit schlechtem Gewissen) eine warme Dusche genießen. Wir haben jedoch die meisten Nächte in unserem Zelt verbracht. In der weiten Natur hatten wir nie Probleme, einen Zeltplatz zu finden und frisches Wasser sprudelte auch immer irgendwo aus den Bergen.

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Usbekistan

Usbekistan

am 28. September 2014 |

Usbekistan – ein Land mit freundlichen Menschen, schönen Handelsstädten der alten Seidenstraße aber trister Landschaft. Nach Turkmenistan war Usbekistan schon das zweite Land in Folge, dessen Landschaft uns nicht begeistern konnte. Wir müssen aber auch dazu sagen, dass wir uns innerlich nicht so richtig für das Land öffnen konnten. Wir betrachteten Usbekistan eher als ein Land, das notwendigerweise durchquert werden musste, da es auf unserem Weg nach Kirgisistan lag. Wir sehnten uns nach schöner Landschaft und ruhigen Zeltplätzen, die in Kirgisistan auf uns warteten. Die vielen freundlichen Zurufe der Menschen und das grüßende Hupen von Autos begannen wir irgendwann schon zu ignorieren. Während wir uns in den ersten Monaten unserer Reise über jedes Hupen, Winken und Rufen von Einheimischen unglaublich freuten, empfanden wir das Hupen mittlerweile als unglaublich störend: An viel befahrenen Straßen hat man sowieso schon den Lerm des Verkehrs zu ertragen und wenn dann auch noch JEDES Auto hupend an einem vorbei fährt, wird man schon irgendwas etwas aggressiv. Zudem kann man dann auch nicht mehr ausmachen, wann die Hupe als Warnsignal zu verstehen ist. Wir waren es außerdem auch überdrüssig, den Menschen immer wieder unsere gleiche Geschichte zu erzählen. Wir hatten einfach genug von dem ganzen Winken, Lächeln und den immer wieder gleichen Fragen… Dies scheint wohl nach einiger Zeit des Reisens ein bekanntes Phänomen bei den Reiseradlern zu sein, denn den meisten mit denen wir gesprochen haben, schien es irgendwie genauso zu gehen. Eigentlich bewundernswert, dass die Usbeken trotzdem noch jedem Reiseradler freundlich zuwinken/anhupen obwohl diese doch sehr unfreundlich wirken müssen.

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Turkmenistan

Turkmenistan

am 06. September 2014 |

Starker Gegenwind der uns enorm abbremst, schlechte Straßen die das Vorankommen beschwerlich machen, viel staubiger Sand der in unsere Gesichter gepustet wird, Wüstenlandschaften die wenig erholsamen Schatten bieten und fast kochendes Wasser in unseren Trinkflaschen, quälende Mücken an jeder Zeltstelle, Euphorie über erfolgreiches Windschattenfahren, Zweifel an der Sinnhaftigkeit aller Bemühungen und ein rettender LKW-Fahrer mitten im Nirgendwo – so lassen sich unsere 5 Tage durch Turkmenistan auf den Punkt bringen.

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Iran

Iran

am 27. August 2014 |

30 Tage im Iran liegen nun fast hinter uns. Unser Visum läuft aus und wir müssen uns von einem wirklich reisefreundlichen Land verabschieden mit interessanter Geschichte, großartiger Architektur und tollen Menschen. Wir haben in den letzten Wochen so viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft erfahren. Wir haben das Gefühl, nun Familie im Iran zu haben :) So willkommen und umsorgt wie im Iran fühlten wir uns bisher in noch keinem Land zuvor. Wir haben so intensive Begegnungen mit vielen Menschen gehabt und so viele neue Erkenntnisse gewonnen. Im Iran sprechen viele Menschen sehr gut Englisch und das ist nicht auf ein gutes Bildungssystem zurückzuführen! Viele junge Iraner(innen) haben das Bestreben, im Ausland zu studieren und belegen daher auf private Kosten zusätzlich Englischkurse. Dieser Umstand erbrachte uns die Möglichkeit, uns mit den Menschen in diesem Land intensiv auszutauschen. Als generelles Resümee lässt sich wohl am besten sagen, dass die Menschen im Iran zum größten Teil nicht so konservativ wie ihre Regierung sind. Wir haben die Menschen sogar als sehr tolerant und offen kennengelernt. Ein sehr interessantes Phänomen ist beispielsweise die gelebte Auslegung der gesetzlich festgeschriebenen Verhüllung der Frau: Als Frau muss man im Iran ein Kopftuch und lange Kleidung tragen. Die Polizei achtet sogar auf die Befolgung dieses Gesetzes. Viele Frauen im Iran “protestieren” jedoch gegen diese Einschränkungen, indem sie ihr meist sehr farbenfrohes Kopftuch nur locker über den Kopf legen, so dass man ihre (sehr oft gefärbten) Haare zu einem großen Teil sehen kann und sehr figurbetonte Hosen und Oberteile tragen. Sehr sehr viele Menschen sind mit der Regierung aus vielen Gründen überhaupt nicht zufrieden und wünschen sich Veränderungen.
Wir müssen allerdings auch dazu sagen, dass die Eindrücke, die wir gewonnen haben sicherlich weniger repräsentativ für den gesamten Iran sind. Wir haben den Iran zum größten Teil mit dem Bus bereist, so dass wir vorrangig die großen Städte und deren Einwohner kennengelernt haben. In ländlichen Gegenden mögen die Menschen vielleicht auch ganz anders denken und urteilen.

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Das Paket

Das Paket

am 30. Juli 2014 |

Nach dem zweiten Schaltzug-Riss kurz hinter Istanbul – also kurz hinter dem letzten Rohloff-Händler! Perfekt! – hatten wir im Internet Ersatzteile für unsere Rohloff-Nabe bestellt. Da man aber ja als Radreisender keine feste Adresse hat, bleibt einem nichts anderes übrig, als die bestellten Dinge von beispielsweise den Eltern postlagernd in eine Stadt schicken zu lassen, durch die man in jedem Fall hindurch fahren muss. Für uns war das die letzte große Stadt in der Türkei kurz vor der iranischen Grenze: Van. Das ganze hört sich ja so einfach an und man könne nun einen unkomplizierten Ablauf erwarten… Aber ihr ahnt es schon.. Wenn dieser Beitrag sogar den Namen trägt, muss wohl mehr hinter diesem PAKET stecken.

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Superlative

Superlative

am 10. Juli 2014 |

Am höchsten, am schnellsten, am weitesten, am heißesten, am glücklichsten, am frühsten, am krankesten, am verrücktesten, … Wenn wir jetzt noch angestrengter nachdenken, würden uns bestimmt noch mehr Superlative einfallen, die unsere letzten Tage beschreiben. Wir haben gefühlt jeden Tag einen neuen Rekord aufgestellt und uns dabei gegenseitig so sehr motiviert – wir hatten sehr viel Spaß und das Fahrradfahren allein stand mal wieder im Fokus.

In Selime (Kappadokien) hatten wir uns spontan dazu entschlossen, unseren Hotelaufenthalt um einen Tag zu verlängern, als Thorsten die Nacht vor unserer geplanten Weiterreise größtenteils im Bad verbracht hatte. So erlebten wir unseren ersten Tag im Ramadan ziemlich isoliert im Hotelzimmer und fasteten unfreiwillig auch ein wenig mit. Am nächsten Tag waren wir aber umso fitter und legten die Strecke bis nach Göreme trotz extremem Gegenwinds an einem Tag zurück – passend zu Thorstens Geburtstag waren wir also im (touristischen) Zentrum Kappadokiens angekommen. Wir müssen zugeben, die Landschaft war wirklich einmalig schön, total faszinierend. Wir können verstehen, dass sich Menschen aus aller Welt hier busweise hinkarren lassen! Thorstens Geburtstag entsprach trotzdem überhaupt nicht dem Standard-Touristen-Programm: Bereits um 4:30 Uhr starteten wir mit einer kurzen, aber steilen Wanderung zu einem Aussichtspunkt über der Stadt. Wir sahen die Sonne über den skurrilen Felsen aufgehen und hatten dabei einen perfekten Blick auf den Start von ca. 100 Heißluftballons. Ein schöner Start in den Tag! Danach legten wir uns allerdings auch wieder kurz schlafen ;) Gut ausgeruht beschlossen wir dann, mit unseren leichten Fahrrädern weniger touristische Pfade zu erkunden. Wir wollten das Red/Rose Valley sehen, in dem die Felsen einen rötlichen Schimmer haben und es natürlich mal wieder viele Höhlen und Höhlen-Kirchen zu sehen gibt. Der Weg ins Valley war schon abenteuerlich, wir hatten irgendwie den Reiterpfad gewählt, um die kleine Hügelkette zu überqueren. Viel Fahren war da nicht möglich, statt dessen Schieben und Krakseln ;) Als wir vor dem Start eines Wanderweges durch die Felsen des Red Valleys kurz überlegten, ob wir mit dem Fahrrad hindurch fahren können, sprach uns ein türkischer Tourguide an und versicherte uns, dass bis auf einen kurzen steilen Anstieg zu Beginn der Rest des Weges gut mit dem Fahrrad zu meistern wäre. Also hoch da :) Nach 15 Minuten bereuten wir unsere Entscheidung und verfluchten innerlich den Tourguide. Die Strecke war schon fürs Wandern wirklich anspruchsvoll. Man hätte stellenweise wirklich beide Hände zum Festhalten gut gebrauchen können. Wir hatten statt dessen beide Hände voll zu tun, unsere Fahrräder mit uns durch die schmalen Trassen zwischen den Felsen zu befördern. Wir kamen richtig ins Schwitzen, wurden aber mit wirklich tollen Ausblicken belohnt (die wir mangels freier Hände nicht fotografieren konnten ;) ). Diese Aktion war wirklich verrückt, wir haben aber viel über uns gelacht und waren nach 2 Stunden stolz auf unsere Leistung – das muss uns erst einmal jemand nachmachen! Zurück in Göreme trafen wir dann tatsächlich alte Bekannte wieder: Anne-Ce und Nico, die wir in Istanbul durch Lili und Dani kennengelernt hatten. Die beiden sind mit ihren Trikes auf dem Weg von Paris nach Bangkok. Wir verabredeten uns für den Abend für ein oder zwei Bier, um gemeinsam Frankreich im WM-Achtelfinale anzufeuern. Das Deutschland-Spiel im Anschluss war uns dann aber zu spät und wir verfolgten es gemütlich im Hotel. Besser war das auch, denn nun war Sabine krank und hatte eine schlaflose Nacht im Badezimmer.

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Europa macht Urlaub in der Türkei

Europa macht Urlaub in der Türkei

am 27. Juni 2014 |

Zu anhaltender religiöser Dauermusik über Allah, welche aus den Lautsprechern der Minarette über das karge Land um uns herum schallt, schreiben wir heute unseren Blogpost. Heute ist der letzte Tag vor Ramadan (türkisch Ramazan, gesprochen Ramasan) und alles dreht sich um dieses Fest, alle reden davon. Wir fragen uns nur, wie wird es werden? Voller aufgeregter Spannung erwarten auch wir dieses Fest und hoffen, dass es im nächsten Monat für uns keine Nahrungsbeschaffungsprobleme geben wird. Im Islam wird während des Ramadans für einen Monat während des Tages gefastet – sowohl essen als auch trinken ist untersagt. Die erste Mahlzeit des Tages wird deshalb um 4 oder 5 Uhr morgens eingenommen und abends nach Sonnenuntergang kommt dann die ganze Familie oder das ganze Dorf zusammen, um sich gemeinsam die Bäuche mit leckerem türkischen Essen voll zu schlagen. So wurde uns Ramadan zumindest immer wieder von den Türken beschrieben. Auch der Sinn dieser zunächst völlig übertrieben erscheinenden Quälerei wurde uns in vielen Gesprächen klar: Zum einen wird so der Glaube zu Allah demonstriert, zum anderen lässt dieses Fest Arm und Reich näher zusammen rücken. Durch das Fasten können reiche Menschen das Hungergefühl armer Menschen nachempfinden und am Ende von Ramadan spenden reiche Familien ein Tier, welches geschlachtet wird, um es anschließend armen Familien zu schenken. Vor allem dieses soziale Denken hinter dem Fest Ramadan ist es, was uns daran gefällt. Nach Vorhersage vieler Türken wird uns das Fest aber auch wegen der üppigen Festessen nach Sonnenuntergang gefallen. Wir sind gespannt!

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Zurück in den Alltag

Zurück in den Alltag

am 20. Juni 2014 |

Die ersten Tage nach 2 wirklich faulen Wochen in Istanbul waren verdammt hart für uns. Wir fühlten uns, als hätten wir die Kilometer bis nach Istanbul nicht mit dem Fahrrad hinter uns gelegt: Der Körper schien alles vergessen zu haben, jede Steigung war anstrengend, unseren Rhythmus mussten wir erst einmal wiederfinden. Nach 5 vollen Tagen auf dem Fahrrad sind wir nun aber wieder in unserem Radreise-Alltag angekommen und erfreuen uns sehr an der abwechslungsreichen Natur und den freundlichen Menschen der Türkei.

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Vielversprechender Start in der Türkei

Vielversprechender Start in der Türkei

am 13. Juni 2014 |

Wir sind in der Türkei angekommen, aber so richtig! Wir haben in den letzten drei Wochen so viele unglaublich tolle Menschen kennengelernt, intensive Einblicke in das Leben der Menschen und die Kultur bekommen, unsere Sprachkenntnisse erweitert und uns wieder und wieder gefragt, warum uns immer wieder so viel Gutes geschieht! Wir haben mittlerweile begriffen, dass die Suche nach dem Grund für die uns entgegengebrachte Gastfreundschaft und Freundlichkeit nur etwas für unsere deutschen Köpfe ist. Für die meisten Menschen in der Türkei ist Gastfreundschaft ganz selbstverständlich, sie macht den Menschen scheinbar einfach Freude. Im Gegenzug reicht unser noch sehr basales Türkisch und wir zaubern den Menschen ein Lächeln ins Gesicht, das macht auch uns immer wieder Spaß :)

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Чао България, Merhaba Türkiye!

Чао България, Merhaba Türkiye!

am 24. Mai 2014 |

Unsere letzten Tage waren ausnahmsweise mal etwas weniger ereignisreich! Wir haben uns am schwarzen Meer sehr viel ausgeruht und die Strände, das klare Meer und das tolle Wetter genossen – um unsere Muskeln anschließend auf dem Weg hinaus aus Bulgarien noch einmal so richtig zu beanspruchen.

Nach Nessebur sind wir die Küste weiter Richtung Süden entlang gefahren. Leider hört sich das romantischer an, als es war: Hinter Burgas mussten wir auf der zweispurigen Nationalstraße weiter fahren, unsere Warnwesten kamen das erste Mal zum Einsatz! Nach 15 km entdeckten wir jedoch eine ruhige Landstraße, die die ganze Zeit parallel zu der Nationalstraße verläuft, wir waren erleichtert. Außerdem führte uns diese Straße zu unserem absolut perfekten Zeltplatz! Unter einer Baumgruppe nur 10 m entfernt von dem Meer konnten wir unser Zelt direkt am einsamen Strand aufstellen. Hier gefiel es uns so gut, dass wir direkt mal für 2 Nächte “gebucht” haben :)

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Die kleinen Hobbits im Balkan

Die kleinen Hobbits im Balkan

am 17. Mai 2014 |

Wir sind am schwarzen Meer! Ein wichtiges erstes Zwischenziel ist erreicht und wir sind richtig stolz auf unsere Leistung! In Nessebur angekommen entspannen wir nun ein paar Tage inmitten des inzwischen für uns ungewohnten touristischen Trubels. Im Vergleich zum Bulgarien was wir mit dem Fahrrad kennengelernt haben, erscheint uns die Touristenhochburg am Schwarzen Meer skurril und wenig bulgarisch. In unserem wunderschönen Zimmer mit Meerblick (ein guter Geheimtipp für nur 22 € die Nacht, St. Georg’s Appartments) genießen wir unsere wohlverdiente Pause sehr. Unsere Muskeln wurden in den letzten Tagen wirklich sehr beantsprucht und benötigen Ruhe. Wir haben das Balkangebirge bezwungen und haben innerhalb einer Woche 4000 Höhenmeter gemacht. Für die Statistikfreunde ein kleiner Zwischenstand anhand unserer GPS-Tracks: Wir sind in 51 Fahrradtagen 3064 km (laut Bines Tacho 3153 km) in 193 Stunden gefahren. Dabei haben wir bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15,9 km/h 13756 Höhenmeter überwunden. Die letzte Woche hat unsere Muskeln und Willenskraft also noch einmal auf eine besondere Probe gestellt. Auf der anderen Seite haben uns die Menschen, denen wir begegnet sind, unglaublich motiviert – ja teilweise sogar beflügelt, so dass wir nun zwar leicht schmerzende Oberschenkel haben, aber mit einem Lächeln auf dem Gesicht gerne an die letzten Tage zurück denken.

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Radfahren in den Mai

Radfahren in den Mai

am 08. Mai 2014 |

Als wir in Belgrad losfahren, ist es für die Serben der letzte Arbeitstag vor einem langen Wochenende. Von Miloš haben wir am Abend zuvor erfahren, dass der erste Mai in Serbien ein Volksfeiertag ist, der gerne mit Campen und Grillen im Freien verbracht wird. Dies bereitete uns hohe Konkurrenz auf der Suche nach einem schönen Wildcamping-Platz, wir waren nicht mehr die Einzigen ;) Die Stimmung derer, die wir auf unserem holprigen Weg getroffen haben, war sehr ausgelassen und freundlich. Es herrschte allgemeine Feierlaune trotz des langsam immer regnerischer werdenden Wetters. So werden wir von einem heranziehenden Gewitter in ein Restaurant getrieben, wo wir noch einmal der serbischen Küche eine Chance geben wollen. Für Sabine ist es wahrlich nicht einfach, ein Gericht zu finden. Die serbischen Speisekarten bestehen aus verschiedenen Variationen von Fleisch mit (sehr wenig) Pommes und das meist mit sehr viel Fett. Kreativität zeigt sich darin, dass es manchmal Fleisch mit Fleisch gefüllt gibt. Wir freuen uns jedes Mal darauf, selber unsere Outdoor-Kochkünste walten zu lassen: Endlich wieder Gemüse! Es gibt viel regionales Gemüse in kleinen Supermärkten in jedem Dorf zu kaufen. Doch auch, wenn uns die traditionelle serbische Küche bis zum Schluss nicht gewinnen konnte, die Mentalität der Serben mochten wir sehr: Ein so hilfsbereites, offenes und fröhliches Volk haben wir selten erlebt. Wir sind froh, dass uns unser Weg durch dieses uns zuvor eher durch Konfliktnachrichten bekannte Land geführt hat. Ein passender Abschied von Serbien wurde uns von einem netten Mann bei regnerischem Wetter beschert: Er lud uns zu Tee ein und wir konnten uns aufwärmen und trocknen. Auf Deutsch (!) unterhielten wir uns über das Leben in seinem Dorf. Immer wieder während unserer Zeit in Serbien waren wir erstaunt darüber, wie viele Serben Deutsch sprachen. Dass sich nun auch in diesem wirklich kleinen Dorf jemand fand, der Deutsch sprach, erstaunte uns noch mehr. Im Gespräch mit dem Dorfbewohner fanden wir dafür schnell eine Erklärung: In den Dörfern gibt es ganz einfach keinerlei Möglichkeiten, eine vernünftige und regelmäßige Arbeit zu finden – schon gar nicht ist an eine Ausbildung wie wir sie kennen zu denken! Aus diesem Grund gehen viele Serben z.B. nach Deutschland, um dort zu arbeiten und manchmal auch dauerhaft zu leben. Wir sind auf unserem Weg durch viele Dörfer gekommen und stimmen zu: hier gibt es wirklich NICHTS. Junge Menschen sind uns auch selten begegnet – auf Dauer ein wirkliches Problem!

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Gastfreundliches Serbien

Gastfreundliches Serbien

am 29. April 2014 |

Nach dem etwas holprigen Start in Serbien haben wir uns in den letzten Tagen mit Serbien angefreundet. Es gefällt uns hier wirklich sehr gut! Es scheint, die oberste Regel eines Serben ist: Sei ein guter Gastgeber! Sobald wir irgendwo mit unseren schwer beladenen Fahrrädern anhalten, sprechen uns freundliche Menschen an, um uns ihre Hilfe anzubieten. Manchmal werden uns die Wünsche einfach von den Augen abgelesen! Die Hilfe die uns entgegengebracht wird ist an keinerlei Bedingungen geknüpft, die Menschen freuen sich einfach uns helfen zu können. Wenn wir dann erzählen, dass wir aus Deutschland kommen, merken wir, dass die Leute ein sehr positives Bild vom Leben und vor allem Arbeiten in Deutschland haben. Hier ist man richtig froh, überhaupt eine Arbeit zu haben, bei einer Arbeitslosenquote zwischen 20 und 25 %.

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4 Freunde

4 Freunde

am 24. April 2014 |

Die letzten Tage waren genau so, wie wir uns unsere Reise mit dem Fahrrad durch die Welt vorgestellt haben. Einmal aus Budapest raus, waren die Fahrradwege und die kleineren Straßen deutlich schwerer zu befahren. Unsere Fahrräder bestanden den Buckelpistentest mit sehr gut! Breite Reifen und 26 Zoll waren die richtige Entscheidung :) Außerdem kommt unser Zelt nun sehr regelmäßig zum Einsatz. Wir durchfahren meist kleine und verschlafene Dörfer. Hier eine Unterkunft zu finden ist zwar bestimmt möglich, aber deutlich schwieriger als noch in Deutschland oder Österreich. Es ist immer ein sehr beruhigender Gedanke, dass man seine Unterkunft für die nächste Nacht bereits mit sich trägt. Wir sind absolut unabhängig! Die Nächte im Zelt sind mittlerweile auch deutlich einfacher, wir schlafen mittlerweile so ruhig und werden nicht mehr von jedem kleinsten Geräusch wach. Auch werden die Nächte deutlich wärmer, meist ist es so ca. 5-10°C. Sicherlich ist auch die Gesellschaft von Lili und Dani ein sehr beruhigender Gedanke – den beiden geht es genau so :)

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Gemeinsames Radreisen verbindet

Gemeinsames Radreisen verbindet

am 16. April 2014 |

Die letzten Tage sind irgendwie wie im Fluge vergangen und wir sitzen nun hier in unserer Ferienwohnung mitten im Herzen von Budapest. Es ist schon unsere zweite Ferienwohnung in Budapest, da wir uns gestern morgen spontan dazu entschieden haben, eine weitere Nacht in Budapest zu bleiben um noch ein wenig zu entspannen. Obwohl wir eigentlich sehr viel Zeit haben, kommen wir nicht immer dazu alles zu schaffen oder zu machen was wir uns vornehmen (wie zum Beispiel posten!). Es gibt immer sehr viel Anderes zu tun :) Vor allem eins: Fahrradfahren! Dass wir da nicht die Einzigen sind, die diese Art zu Reisen angenehm finden, war uns vorher schon bewusst. Aber wie viele es sind, hat sich erst nach Wien gezeigt. Innerhalb von 2 Tagen haben wir schon eine kleine Biker-Gang gegründet ;) Hier in Budapest waren wir sogar für einen kurzen Moment zu 6.! Lili und Dani haben wir in Bratislava per Zufall getroffen. Wir kamen gerade in Bratislava an, da wurden wir von Lili angesprochen. Sie erkundete gerade alleine die Stadt und hat uns zufällig gesehen wie wir gerade von der Brücke des slowakischen Nationalaufstandes in die Altstadt von Bratislava einrollten. Da die beiden sich schon wieder am nächsten Tag auf den Drahtesel geschwungen haben, tauschten wir die Kontaktdaten aus und machten ein Treffen für Budapest aus. Mehdi haben wir dann nach Bratislava aufgegabelt und Chris haben wir kurz in Budapest auf der Straße getroffen. Wir sind gespannt wie viele Radfahrer wir bis zur Türkei treffen werden :) Scheint bis dahin eine Radreise-Autobahn zu sein.

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WWW – Wachau, Wien und Wir

WWW – Wachau, Wien und Wir

am 08. April 2014 |

Obwohl unser letzter Post gerade einmal 4 Tage alt ist, gibt es schon wieder so viel zu berichten! Die Erlebnisse weniger Tage aufzuschreiben und gedanklich zu sortieren kommt einem so vor, als würde man einen ganzen Monat Revue passieren lassen. Heute haben wir aber wirklich Ruhe, dies zu tun. Wir haben uns für 3 Nächte ins Hostel in Wien eingemietet (für uns Radfahrer gabs mal wieder ein kostenloses Upgrade: extra großes Zimmer, so dass wir unsere Fahrräder mit hinein nehmen können!) und sitzen bei strahlendem Sonnenschein in der Hostel-Bar (drinnen) und freuen uns über den wenig ereignisreichen Tag.. Sowohl Kopf als auch Beine können heute entspannen :-)

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Sprachgrenzerfahrungen

Sprachgrenzerfahrungen

am 04. April 2014 |

Unsere Verabschiedung aus Passau wurde spontan noch einmal so richtig schweißtreibend. Mit Blick auf einen leichten Radfahrtag auf dem flachen Donauradweg entschieden wir, dass wir die “nur noch wenigen Höhenmeter” – so sagte die Rezeptionistin und auch Thorsten mit Blick auf sein GPS-Tacho – bis zur Passauer Burg gerne für einen schönen Blick auf uns nehmen wollten. Aus den 40 Höhenmetern wurden aber schnell 100… Hm, irgendwie hatten wir uns da wohl vertan. Wieder ein wenig mehr über das korrekte Lesen des GPS-Tacho gelernt ;) . Die Anstrengung hat sich aber wirklich gelohnt, wir wurden mit einem schönen Abschiedspanorama über Passau belohnt.

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Letzte Kilometer in Deutschland

Letzte Kilometer in Deutschland

am 31. März 2014 |

Gut erholt starteten wir im schönen Leonberg auf unsere letzten Etappen in Deutschland. Bei grandiosem Sonnenschein rollten die Räder die Regen bergab. Schnell hatten wir die Donau in Regensburg erreicht und so schnell werden wir sie wohl nicht mehr los. Motiviert vom super Wetter wagten wir dann kurz vor Straubing unseren zweiten Zeltversuch. Diesmal ohne Frieren! Die einzigen Störenfriede in der Nacht waren die in der Nähe brütenden Vögel. Wir hatten uns einen wunderschönen Zeltplatz direkt an der Donau ausgesucht, besser hätten wir es nicht treffen können: wunderschöner Sonnenuntergang inklusive :)

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Frühling in Süddeutschland

Frühling in Süddeutschland

am 28. März 2014 |

Wir haben letzte Woche den Frühling in Deutschland genossen und ihn größtenteils für gut befunden … nur die Nächte, die sind uns noch zu kalt. Am eigenen Leib haben wir das während unserer ersten und bisher einzigen Zeltübernachtung gemerkt. Bei 2 °C Außentemperatur und Regen haben wir diese in Bayern auf einer Wiese bei Wegfurth verbracht. Auch müssen wir noch an unserer perfekten Durchlüftung des Zeltes arbeiten, wir haben die Lüftung in dieser Nacht vergessen und hatten daraufhin am nächsten Morgen ein kleines Feuchtbiotop im Zelt. Ansonsten war die Erfahrung des verbotenen “Wildcampens” sehr gut und uns wurde sogar am nächsten Morgen von einem freundlichen Dorfbewohner eine warme Dusche & Kaffee angeboten.

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Gemeinsamer Aufbruch mit Rückenwind

Gemeinsamer Aufbruch mit Rückenwind

am 21. März 2014 |

Nach sechs Tagen auf dem Fahrrad entspannen wir heute in Fulda bei Sonnenschein und milden Frühlingstemperaturen. Diesen Entspannungstag haben wir uns richtig verdient und er ist auch dringend nötig, die Muskeln schreien danach! In den letzten Tagen haben wir feststellen müssen, dass die Berge hinter Winterberg nicht enden ;) .

Der Start in unser Abenteuer wurde uns durch unsere Freunde und Familie leichter gemacht. Die erste Etappe von Borhorst nach Buldern war für uns eine lustige Fahrradtour mit Sabines Familie und Dirk. Wir hatten viel Zeit für Fotos, Gespräche und Kaffee-/Tee-Pausen – wir haben es genossen! Gemeinsam wurden die ersten seichten Steigungen in den Baumbergen mühelos überwunden.

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Willkommen auf unserem Blog!

Willkommen auf unserem Blog!

am 04. Januar 2014 |

Am 15. März 2014 brechen wir auf, um die Welt zu sehen! Wir erfüllen uns einen Lebenstraum und tauschen für etwa 1 Jahr unseren bisher vertrauten Alltag mit Beruf, Freunden und Familie ein, um mit unseren Fahrrädern einige Teile der Welt, deren Menschen und Kulturen kennenzulernen.

Unsere Eindrücke und Erfahrungen, die wir auf unserer Reise gewinnen, werden wir in diesem Blog festhalten, so dass auch ihr daran teilhaben könnt.

Rechts seht ihr zunächst einen kleinen Überblick über unsere geplante Reise – so wie wir sie uns im Januar 2014 vorstellen. Weitere Informationen dazu findet ihr unter Geplante Route. Nachdem wir gestartet sind, werdet ihr uns auf der Karte immer verfolgen können.

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